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[   Band 6 Brief 123:    Humboldt an Caroline    London, 15. September 1818   ]


phrasen weg) Gesuch um meine Zurückberufung von meinem hiesigen
Posten vom 4. April dieses Jahres, da seitdem so viele Monate
verstrichen sind, noch einige Worte zur Unterstützung und Recht-
fertigung desselben hinzusetzen zu dürfen. Der Gesundheitszustand
meiner Frau, die völlige Unmöglichkeit, in der sie sich befindet, mir
hierher zu folgen, und die daraus entspringende Notwendigkeit
meiner Trennung von ihr und meiner Familie, solange ich meinen
jetzigen Posten bekleide, sind, wie ich Eurer Majestät mit Wahr-
heit versichern kann, die einzigen Gründe meiner Bitte. Allein ich
darf mich auf das eigene Gefühl Eurer Majestät berufen, ob eben
diese Gründe nicht auch mein Gesuch vollkommen rechtfertigen, und
noch sicherer darf ich diese Überzeugung hegen, wenn Eure Ma-
jestät mir erlauben, Ihr die Umstände kurz zurückzurufen, unter
welchen ich meine hiesige Stelle erhalten habe. Ich habe von jeher
geglaubt, daß sie meiner häuslichen Verhältnisse wegen durchaus
unangemessen für mich wäre. Als daher Eure Majestät mir
die Gnade erzeigten, mir im Sommer 1816 durch den Staats-
kanzler, Fürsten H., die Wahl zwischen dem Pariser und Londoner
Posten anbieten zu lassen, bat ich, mich von dem letzteren zu ent-
binden, und wenn ich ihn einige Monate später, da ich den Pa-
riser nicht erhalten konnte, dennoch annahm, so geschah es einzig
und allein, um Eurer Majestät Befehlen zu gehorchen, um mich in
die Einrichtungen, die damals getroffen wurden, pflichtmäßig zu
fügen, und um jeden Anschein einer Empfindlichkeit darüber zu ver-
meiden, daß ich den Pariser Posten, gewiß ohne meine Schuld,
indem ich nur durch Eifer für Eurer Majestät Nutzen dem Fran-
zösischen Hofe mißfallen haben konnte, verloren hatte. Ich kann
Eurer Majestät auch mit Wahrheit versichern, daß der hiesige Ge-
sandtenposten, weil der Berührungen zwischen beiden Staaten nur
wenige sind und die hiesige Politik auch viel weniger fremde Ein-
wirkung zuläßt, zu denjenigen gehört, bei denen am wenigsten zu ver-

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