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[   Band 4 Brief 21:    Humboldt an Caroline    Ratiborschitz, 20. Junius 1813   ]


Gespräch ins Gleichgewicht gebracht hätte, sehr unangenehm geworden
wäre. Im ganzen aber kann ich nur finden, daß die Sachen
gehen wie sie müssen. Der Staatskanzler ist mit mir vollkommen
gleichgesinnt, hat dieselben festen Pläne für das öffentliche und
für sein Privatbenehmen in dem Fall die Sachen nicht gut gingen,
wie ich Dir in meinem letzten Briefe sie von mir schrieb. Wir
handeln in durchgängiger Übereinstimmung, und ich bin daher ruhig
und gefaßt.
Ich hatte so weit geschrieben, als Bartholdy, der hier durch
nach Wien geht, in die Stube trat. Ich kann also jetzt freier fort-
fahren. Es ist unendlich schade, daß Du nicht hier bist. Erstlich
bist Du ein Trost und eine Stärkung in allen Dingen. Man
kann nie etwas schwach machen, wenn Du dabei bist, und wenn
auch Dein Andenken bei mir, das ich wie mein eigenes Leben in
mir trage, viel tut, so sind Deine Ansichten immer unendlich nütz-
lich. Dann aber würden wir auch viel lachen, und gestern hättest
Du Dich himmlisch amüsiert. Wir sind den ganzen Tag teils im
Hause, teils im Garten zusammen gewesen, und Metternich ist be-
ständig allein mit Hardenberg, Gentz und mir gegangen, und ich
habe durch Gentz alles haarklein erfahren. Da Metternich uns
fest sieht, so ist er sehr konsterniert. Er hat der Herzogin selbst
von eigenem Abschiednehmen gesprochen. Er hat Gentz gesagt,
ich schiene ihnen unschädlich, weil ich alle alten und neuen Scherze
ganz harmlos fortsetzte, allein ich wäre ihm der Furchtbarste, weil
er sehr gut wüßte, daß ich es am ernsthaftesten meinte. Indes hat
er Unrecht, zu glauben, daß Hardenberg es nicht ebenso ernsthaft
meint. Hardenberg hat mir bestimmt gesagt, daß er geradezu
seinen Abschied nimmt, wenn der König einen schlechten Frieden
unterzeichnen will; wir sind beide darin fest und unverbrüchlich
übereingekommen, und ich halte es so für einen wahren Damm,
wenn die Sachen diese Neigung und Wendung nehmen sollten.

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