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[   Band 5 Brief 138:    Humboldt an Caroline    Frankfurt, 2. August 1816   ]




Am 6. August kam Frau v. Humboldt mit den Töchtern in Frankfurt
an, und fünf Monate schönsten Zusammenseins waren dem Paar dort ver-
gönnt. In diese Zeit fällt auch die Verlobung der jüngsten Tochter Gabriele
mit Humboldts neuem Legationssekretär, Heinrich v. Bülow, eine Verbindung,
die des Vaters wunderbares Ahnungsvermögen schon vorhergesehen hatte.
Der Mutter Briefe an Adelheid Hedemann *) lassen uns Blicke in jene für
die Familie besonders sonnige Zeit tun, die nur allzu schnell verstrich.
Nachdem Humboldts Geschäfte in Frankfurt endlich abgeschlossen
waren, ging er mit den Seinen nach Berlin, wohin ihn Hardenberg interi-
mistisch berufen hatte. Da indessen Humboldts Bestimmung als Ge-
sandter nach England schon feststand, die Ärzte dagegen auf eine Kur in
Ischia für die Tochter Caroline drangen, so reiste Frau v. Humboldt mit
den Töchtern und dem Hedemannschen Paar Mitte April 1817 nach Italien
ab, und es beginnt abermals eine lange Trennung, durch die uns der
Briefwechsel des Ehepaars wieder begleitet.





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*) Vgl. »Gabriele v. Bülow, ein Lebensbild«. 14. Aufl., Berlin 1911.
E. S. Mittler u. Sohn.

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